Vorrundenbericht Saion 2019/2020 – Frauen 1

Wie jedes Jahr reisten wir nach Magglingen um unserer Form den letzten Schliff … Falsch! Bei der diesjährigen Saisonvorbereitung wurde mit einer langjährigen Tradition gebrochen, erstmals seit vielen Jahren reisten wir nicht nach Magglingen, sondern nutzten mit der Breite eine super Infrastruktur direkt vor der Haustüre, um uns optimal auf die bevorstehende Saison vorzubereiten.  

Mit viel Selbstvertrauen nach zwei erfolgreichen Testspielen und unverändertem Kader starteten wir in die Vorrunde. Einzig im Trainerstaff gab es eine vorübergehende Änderung. Philippe weilte einige Monate in Südamerika und Jenny erklärte sich erfreulicherweise dazu bereit, seine Rolle als Good Cop im Trainerteam zu übernehmen. Der neuen Gruppeneinteilung haben wir wieder Reisen zu unseren französischsprachigen Freunden aus der schönen Genferseeregion und von der anderen Seite des Lötschberges zu verdanken.  

Die Rückrunde startete gleich mit der erste Hauptrunden-Partie im Schweizer Cup. Die Erlinsbacherinnen waren beim FC Kirchberg aus der 2. Liga zu Gast. Sprachlich war das noch keine Herausforderung, sportlich ging es aber nicht so einfach wie erhofft. Lorena packte zweimal das Zauberfüsschen aus und schoss die Speuzerinnen mit einem sehenswerten Weitschuss und einem direkt verwandelten Eckball in die nächste Runde. Zum Meisterschaftsauftakt stand gleich das Aargauer Derby gegen die Aufsteigerinnen aus Bremgarten auf dem Spielplan. Die FCE Frauen nahmen die Partie von Beginn weg in die Hand. Aufopfernd kämpfende Gegnerinnen und ein Schiedsrichter, der an diesem Abend nicht im Strumpf war, forderten den Speuzerinnen einiges ab. In der Schlussphase war es dann unser Mittelfeld-Dieselmotor mit der Nummer 13, die einen Weitschuss unter die Latte zimmerte. Ein Tor zum mit der Zunge schnalzen! So konnte der erste Sieg dann doch noch gefeiert werden. Eine Woche später folgte ein knapper Heimsieg gegen die zweite Mannschaft von Servette Genf. Nachdem Hauri ihr freches Mundwerk nicht zügeln konnte, spielten die Erlinsbacherinnen die letzten 30 Minuten in Unterzahl. Trotzdem gelang noch das 2:1 für die FCE Frauen. Das dritte Spiel führte uns zum ersten Mal auf die andere Seite des Röstigrabens. In Courroux kam die Erlinsbacher Angriffsmaschinerie so richtig in Fahrt und man konnte nach einem 8:2 Sieg drei Punkte aus dem Welschland entführen. Besonders zu erwähnen ist dabei die Torausbeute unseres Neuerwerbs aus der zweiten Mannschaft. Adriana erzielte in ihrem ersten Spiel fürs Fanionteam gleich mal vier Tore. Die zahlreich erschienen Scouts kritzelten auf der Tribüne aufgeregt in ihre Notizbücher. Etwas schwieriger wurde es dann im Spitzenspiel gegen den ungeschlagenen Leader und NLB-Absteiger aus Küssnacht am Rigi. In einem Spiel auf Augenhöhe haben die Speuzerinnen die eine oder andere Torchance zu viel ausgelassen und mussten sich sehr unglücklich mit 2:1 geschlagen geben. Nach einem weiteren Vollerfolg in Courgevaux stand mit der Schweizer Cup Partie gegen die Frauen der Berner Young Boys das bisherige Saisonhighlight statt. Der namhafte Gegner lockte etwa 600 Zuschauer auf die Breite. Rekord! Zusätzlich wurde das Spiel von abseits.ch live kommentiert und dank einem Livestream konnten Fans aus der ganzen Welt dabei sein. Die Speuzerinnen liessen sich von dieser ungewohnten Kulisse aber nicht aus der Ruhe bringen und boten auf dem Platz einiges. Obwohl der Ball nach wenigen Zeigerumdrehungen schon zum ersten Mal hinter Sabrina im Tor einschlug, versuchte der Underdog aus Erlinsbach munter mitzuspielen. Und dies funktionierte ganz gut. Kurz vor der Pause hallte ein Raunen durchs Erzbachtal, als ein Weitschuss von Aline an der Querlatte landete. In der zweiten Halbzeit brauchte YB leider wieder nur wenige Minuten um auf 2:0 zu erhöhen. Livia verkürzte mit einem direkt verwandelten Freistoss aber wieder auf 2:1 und es blieb spannend. Erst in der 88. Spielminute konnte eine Bernerin mit einem Weitschuss das Spiel endgültig entscheiden. Dank dieser tollen Teamleistung kann sich der FCE erhobenen Hauptes aus der diesjährigen Schweizer Cup Kampagne verabschieden. Einige Spielerinnen haben sich gemäss dem Kommentator eventuell auf die Wunschliste von NLB Vereinen gespielt, darunter auch Brack. Wir hoffen natürlich, dass sie dem Lockruf des grossen Geldes nicht folgt und uns erhalten bleibt.  

Das daily Business nahm mit einer weiteren Auswärtspartie gegen Pied du Jura seinen Lauf. Ein Spiel auf sehr bescheidenem Niveau, arm an gelungenen Aktionen beider Teams, endete 0:0. Besonders bemerkenswert im negativen Sinn waren die fehlenden Ballfänger hinter den Toren und die zahlreichen Bälle, die im direkt an den Platz angrenzenden Wald landeten. Und wenn sie noch nicht gefunden wurden, dann liegen sie noch heute im Unterholz… 

Nach einem ungefährdeten Sieg gegen Old Boys Basel traten die FCE Frauen auswärts in Schwyz an. Der Zustand des Platzes liess stark vermuten, dass die Schwyzer, wahrscheinlich irgendwann im 14. Jahrhundert, auf diesem Geläuf schon die Habsburger bekriegt haben und der Platzwart in der Zwischenzeit einfach noch nicht dazu kam, den Platz neu anzusäen. Die Speuzerinnen liessen sich von den äusseren Bedingungen aber nicht abschrecken und erkämpften sich einen 4:1 Sieg. Aus den letzten drei Vorrundenpartien resultierten dank zwei Last-Minute-Siegen und einem Unentschieden in Sion noch einmal sieben Punkte.  

Zum Schluss noch ein paar Zahlen: Die FCE Frauen überwintern mit 26 Punkten aus 11 Spielen auf dem zweiten Tabellenplatz, fünf Punkte hinter dem Leader aus Küssnacht. Somit sind sie auf Kurs, um das Saisonziel von Hunkeler „i wett eifach Erste werde“ doch noch zu erreichen.  

Seit der unmissverständlichen Unmutsäusserung von Head Coach Müller im Rahmen der Meisterschaftspartie gegen den FC Appenzell am 13.4.2019 – wir erinnern uns an die beeindruckende Raumakustik des noch leeren Materialraums – ging nur eine einzige Meisterschaftspartie verloren, zudem wurde dreimal unentschieden gespielt. Alle anderen Meisterschaftsspiele konnten gewonnen werden. 

In den nächsten Wochen halten wir uns mit diversen polysportiven Aktivitäten fit, um im Januar dann den Grundstein für die, hoffentlich sportlich ebenso erfolgreiche, Rückrunde zu legen.  

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